Vermutlich kennen einige Eltern die folgende Situation:
Das Kind sitzt vor den Hausaufgaben und wütet herum. Es jammert und schreit, dass die Aufgaben viel zu schwer, zu viel sein und es das alles gar nicht kann.
Wir als Eltern sagen dann oft: „Los jetzt, stell dich nicht so an, mach es einfach.“ Wir wissen genau, dass die Aufgaben schnell gemacht sind, wenn das Kind sich einfach an die Arbeit machen würde, wir sind dann schnell genervt und lassen unser Kind wissen, dass wir langsam sauer werden, weil es sich so anstellt.
Aber hinterfragen wir auch, warum es sich jetzt so anstellt? Will es nicht arbeiten? Kann es die Aufgaben wirklich nicht? Steckt evtl. etwas ganz anderes dahinter?
Habe ich das Kind vielleicht vorher aus dem Spiel gerissen? Dann will es vermutlich nicht. Da kann ich dann überlegen, wie ich mit der Situation umgehe und wie ich diese in Zukunft vermeiden kann, z.B. indem das Kind einen Plan bekommt, wann die Aufgaben gemacht werden und ich es ein paar Minuten vorher schon darauf vorbereite, dass es gleich arbeiten muss
Ist mein Kind in dem Fach eher schlecht? Dann kann es die Aufgaben vermutlich nicht. In dem Fall muss ich überlegen, wie ich ihm helfen kann, durch meine Hilfe, Nachhilfe oder ein Lerncoaching.
Aber wenn ich genau weiß, dass es eigentlich die Aufgaben machen wollte und ich auch weiß, dass es die Aufgaben lösen kann, dann sollte ich mir die Frage stellen, was der Grund ist, dass es sich so „anstellt“. Oftmals ist das keine „Anstellerei“, sondern es hängt in einer Situation fest. Jetzt liegt es an uns herauszufinden, was der Auslöser ist.
Es gibt Kinder, die leiden an einer Anstrengungsvermeidung und das nicht weil sie faul sind, sondern aus Angst vor Misserfolg oder übersteigerten Erwartungen an sich selbst. Wenn sie sich sagen können „Ich hab mich ja nicht richtig angestrengt“ haben sie nicht „versagt“ und wenn sie gar nicht erst anfangen, dann können sie auch keinen Fehler machen. Gerade perfektionistisch veranlagte Kinder neigen dazu, sich selbst im Weg zu stehen, sie leben nach dem Motto „besser ich lass es bleiben, als es falsch zu machen“.
Ein Beispiel ist ein Kind, was im Kindergarten einfach nicht malen möchte. Das Kind weiß genau, wie ein Mensch aussieht, weiß aber auch, dass es nicht in der Lage ist einen Menschen genauso zu malen, also lässt es das Malen sein, da die Ergebnisse nicht seinen Erwartungen entsprechen, denn Strichmännchen sind keine befriedigende Alternative.
In diesen Situationen sind wir als Eltern gefragt. Wir müssen unseren Kindern helfen sich nicht selbst im Weg zu stehen. Dieser Weg ist nicht einfach und er braucht seine Zeit.
Ich helfe Ihnen und Ihrem Kind gerne und unterstütze es bei seinem Weg zu einem stressfreiem Lernen.